Moorschutz ist heutzutage unverzichtbar für den Klimaschutz. Kein Ökosystem der Erde speichert mehr Kohlenstoff als Moore. Nur etwa 3 % der Landfläche weltweit ist mit Mooren bedeckt. Trotzdem speichern diese etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Erde zusammen. Durch die Trockenlegung von Moorflächen wird der im Torf gebundene Kohlenstoff wieder freigesetzt und reagiert mit dem Luftsauerstoff. Es entstehen riesige Mengen CO?. Dieses Gas trägt bekannterweise in erheblichem Maß zur Erwärmung des globalen Klimas bei. Moorschutz und Moorsanierung ist daher angewandter Klimaschutz. Moore sind auch Heimat vieler interessanter und auch seltener Tiere und Pflanzen. Vögel, Amphibien, Schmetterlinge, Insekten und Schlangen sind dort zu Hause. Torfmoose, Blütenpflanzen, aber auch hoch spezialisierte Tier- und Pflanzenarten wie der blaue Moorfrosch und fleischfressende Pflanzen wie Wasserschlauch, Sonnentau oder Fettkraut leben im feuchten Moorbiotop. Einige dieser Arten sind vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben, da sie nach dem Verlust ihres ursprünglichen Lebensraumes auf kein anderes Habitat oder Biotop ausweichen können.
Moore haben im Ökosystem der Erde wichtige Funktionen. Neben der Lebensraumfunktion für Tiere und Pflanzen dienen sie der Regulation von essenziellen ökologischen Prozessen. Der Torfboden im Moor wirkt wie ein riesiger Schwamm. Er kann große Wassermengen aufnehmen und speichern. Ein intaktes Moor vermag bei intensivem Regen bis zu 90 % der Niederschlagsmenge aufzusaugen und später wieder abzugeben. So dienen Sie dem natürlichen Hochwasserschutz und wirken ausgleichend auf das örtliche Klima. Doch der Lebensraum Moor ist akut gefährdet. Extensive menschliche Nutzung (z. B. Torfabbau) bedrohen die noch intakten Moorlandschaften. Entwässerungsmaßnahmen der Moorflächen führen dazu, dass die Moore austrocknen. Auch bauliche Maßnahmen, wie der Neubau von Autobahnen, sind ursächlich für die Zerstörung dieser einmaligen Ökosysteme. Und nicht zuletzt trägt auch die Agrarpolitik dazu bei, dass sich Landwirtschaft auf entwässerten Böden nach wie vor mehr lohnt als Moorwiedervernässung.
Bereits mehr als die Hälfte der Moore sind zerstört oder nicht mehr intakt. Mittlerweile stehen Moore in vielen Ländern zwar unter Naturschutz. Doch das reicht nicht aus. Da sich Moore nicht von selbst regenerieren können, muss der Mensch eingreifen. Um die verbliebenen Moore zu erhalten, sind großflächige Sanierungs- und Renaturierungsmaßnahmen erforderlich. Moorsanierung trägt dazu bei, den ursprünglichen Zustand dieses wertvollen Naturgebiets wiederherzustellen. Effektive Moorsanierung beinhaltet verschiedene Maßnahmen. Wichtigste Maßnahme ist die Renaturierung nährstoffarmer Bedingungen und hoher Grundwasserstände durch Wiedervernässung. Dazu sind eventuell vorhandene Entwässerungsgräben zu entfernen. Ehemalige Bäche oder Teiche wiederherzustellen sowie weitere Bewässerungssysteme anzulegen. Die Wiederherstellung der natürlichen wasserregulierenden Funktion der Moore ermöglicht die Wiederansiedlung und Ausdehnung der Arten und Artengemeinschaften in ihren ursprünglichen Lebensräumen. Verschiedene Organisationen kämpfen seit Jahrzehnten für den Schutz und die Renaturierung der Moore. Dabei ist Moorsanierung eine der grundlegenden Maßnahmen.
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